Zwar ist vor dem Karstadt ein Infostand der rechts-populistischen AfD, aber auf eine Neonazikundgebung in Rosenheim deutet derzeit nichts hin. In Freilassing wird jedoch heute um 14:00 Uhr ein flüchtlingsfeindlicher Aufmarsch unter dem Motto „Wir sind die Grenze“ stattfinden. Wer Zeit und Lust hat, also auf nach Freilassing. Das Bündnis Freilassing setzt Zeichen wirbt mit folgendem Text zu Gegenaktionen:
Gegen den „Wir sind die Grenze – Marsch“ am kommenden Samstag in Freilassing ein Zeichen setzen und den Leuten zeigen dass Rassismus und Fremdenhass in Freilassing keinen Platz hat. Es wird keine eigene Kundgebung mit Programm, RednerInnen, Musik etc. geben. Wir werden es nach dem Vorbild machen, wie die MünchnerInnen jeden Montag gegen Pegida Flagge zeigen. Beginn um 14:00 Uhr,
Heute Abend findet dann im Lokschuppen Rosenheim unter dem Motto „Rocking X-mas – One World“ ein Benefizfestival mit 9 Bands auf 2 Areas (also 6 Stunden Musik non-stop) statt. Die Erlöse werden gemeinsam mit der Sozialen Stadt Rosenheim an verschiedene Projekte der Flüchtlingshilfe in Stadt und Landkreis Rosenheim und den KlinikClowns e.V. gespendet.Wir, das Bündnis rosenheim nazifrei, sind Kooperationspartner der Veranstaltung
Was: Extrem willkürlich – Das Extremismuskonzept und seine Folgen (Vortrag)
Referent: Maximilian Fuhrmann (Universität Bremen)
Wann: Montag, 14.12.15 (19:00 Uhr)
Wo: Volkshochschule Rosenheim (Hans-Schuster-Haus), Innsbruckerstr 3, 83022 Rosenheim, Raum: Saal 1, 1. OG (Stollstraße 1, 83022 Rosenheim)
Veranstalter: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Kooperation mit dem Kurt Eisner Verein
Unter dem Motto „Extrem willkürlich“ referiert am Montag, den 14.12.15 der Soziologie Maximilian Fuhrmann an der Rosenheim Volkshochschule über „das Extremismuskonzept und seine Folgen“. Der Referent evaluierte am Deutschen Jugendinstitut Bildungsprojekte gegen „Linksextremismus“, arbeitete als Jugendbildungsreferent des DGB in Mittelhessen und promoviert zurzeit „über die Wirkmächtigkeit des Extremismuskonzepts“ an der Universität Bremen.
In seinem Vortrag wird der Sozialwissenschaftler u.a. die Folgen des Extremismuskonzepts vorstellen. So gründete sich in einer sächsischen Kleinstadt nach mehreren Übergriffen von Neonazis ein Bündnis gegen Extremismus und Gewalt – mit am Tisch der Stadtrat der NPD. Nach Protesten werden sowohl dieser als auch die Räte der Partei die Linke vom Bündnis ausgeschlossen. In München wurde einer antifaschistischen Bildungsinitiative die Gemeinnützigkeit aberkannt, weil sie im Bericht des Verfassungsschutzes in der Rubrik „linksextremistisch“ auftaucht. In Rosenheim grenzt sich ein Vertreter der CSU bei einer Kundgebung gegen die Partei „Die Rechte“ von jedem Extremismus ab und setzt damit einmal mehr Rechts- und Linksextremismus gleich. Wenige Monate nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) warnt die Konrad Adenauer Stiftung vor einem neuen Linksterrorismus…
Diese Liste ließe sich fortsetzen. Den Vorkommnissen gemein ist, dass sie sich auf das Konzept des politischen Extremismus beziehen. Dieses Konzept wird von Politiker_innen fast aller Parteien, politischen Stiftungen, Behörden, Sicherheitsorganen und Wissenschaftler_innen vertreten und gibt eine strikte Trennung zwischen Demokrat_innen und Extremist_innen vor. Doch nach welchen Kriterien wird diese folgenschwere Grenze gezogen? Wie verhalten sich die theoretischen Ansprüche zur praktischen Umsetzung des Konzepts? Und warum ist der Reflex, von Linksextremismus zu sprechen wenn Neonazis Thema sind, so weit verbreitet?
Diese und andere Fragen sollen in dem Vortrag und einer anschließenden Diskussion erörtert werden.. Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr an der Volkshochschule Rosenheim (Hans-Schuster-Haus), Innsbruckerstr 3, 83022 Rosenheim, Raum: Saal 1, 1. OG (Stollstraße 1, 83022 Rosenheim) der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Kooperation mit dem Kurt Eisner Verein organisiert.
Auf unserem blog veröffentlichen wir Terminhinweise von Bündnispartnern. Für die Inhallte der Veranstaltungen sind die jeweiligen Bündnispartner*innen und nicht das Bündnis Rosenheim nazifrei verantwortlich.
Was: NO PEGIDA! Demofahrt nach München
Wann: Montag, 07.12.15 (17:10 Uhr)
Treffpunkt: Bahnhof Rosenheim
Veranstalter: agir-demokratische jugend
Hallo an alle
Am 07.12. will Pegida, wie jeden Montag wieder durch München marschieren. NICHT MIT UNS! Wir wollen den rassistischen Hetzen keinen Platz geben. Da es für die meisten aus finanzielen Gründen nicht möglich ist jede Woche nach München zu fahren, wollen wir die Kräfte bündeln und einmal im Monat einen Zugtreffpunkt ankündigen.
NO RACISM! NO PEGIDA!
Zugtreffpunkt: 07.12. 17:10 Uhr Rosenheim Bahnhof !
(agir-demokratische jugend)
Auf unserem blog veröffentlichen wir Stellungnahmen/Terminhinweise von Bündnispartnern. Für die Inhalte der Veranstaltungen sind die jeweiligen Bündnispartner*innen und nicht das Bündnis Rosenheim nazifrei verantwortlich.
Im folgenden veröffentlichen wir eine Stellungnahme der infogruppe rosenheim zur gestrigen Nazikundgebung.
Rund 80 Menschen protestierten gestern (Samstag 05.12.15) am Rosenheimer Salzstadel spontan gegen eine kurzfristig bekannt gewordene Kundgebung der neonazistischen Kleinstpartei „Die Rechte“.
Vorweg: Dass die Neonazis gegen 12:55 Uhr mit ihrer rassistischen Kundgebung quasi ungestört beginnen konnten, lag u.a. daran, dass die Behörden das für dieses Wochenende geplante stattfinden der Neonazikundgebung im Vorfeld verschwiegen hatten. Ob es dabei das Ziel war, zivilgesellschaftlichen Protest zu unterbinden, ist nur eine Mutmaßung; als sich heute Vormittag die Indizien für eine Nazikundgebung häuften, wurde von Polizeikräften zudem eine falsche Uhrzeit (14:00 Uhr) gestreut – scheinbar der zweite Versuch, Proteste zu unterbinden. Das Bündnis Rosenheim nazifrei, ist leider auf die polizeiliche Falschmeldung hereingefallen und hat den Aufruf zu Protesten mit der falschen Uhrzeit verknüpft.
Als dann gegen 12:55 Uhr die Nazikundgebung mit 7 Neonazis begann (im Laufe der Kundgebung wurden es 8 ), konnten dennoch innerhalb von wenigen Minuten Gegendemonstrant*innen zum spontanen Protest mobilisiert werden: Die Menge der Protestierenden wuchs zwischen 13:10 und 13:30 von anfangs ca. 40 auf rund 80 Menschen an. Die Polizei versuchte den Gegenprotest jedoch teilweise zu behindern, indem u.a. die Verwendung einer Sirene untersagt wurde und Gegendemonstrant*innen massiv von Einsatzkräften bedrängt wurden. Resultat dieser völlig überzogenen Räumung war, dass ein 58-jähriger Gegendemonstrant, der mit dem Rücken zum Geschehen stand, die Treppen herunterfiel und sich in ärztliche Behandlung begeben musste.
Die infogruppe rosenheim zieht aus dem gestrigen Tag ein gemischtes Fazit: „Es ist dem Bündnis Rosenheim nazifrei, dem wir angehören, einerseits erneut gelungen, dass die Nazis nicht ungestört ihre Hasspropaganda verbreiten konnten. Innerhalb kürzester Zeit konnten rund 80 Menschen zu den Protesten mobilisiert werden. Andererseits zeigt das Vorgehen der Behörden, dass sich demokratischer, zivilgesellschaftlicher Protest gegen Rechts anscheinen nicht auf staatliche Strukturen verlassen kann und darf.“
Auf unserem blog veröffentlichen wir Stellungnahmen/Terminhinweise von Bündnispartnern. Für die Inhalte der Veranstaltungen sind die jeweiligen Bündnispartner*innen und nicht das Bündnis Rosenheim nazifrei verantwortlich.
Am Sonntag, den 27.12 zeigt die infogruppe die Satire-Doku Das Fest des Huhns“ (Mockumentary, A 1993, 55 Min.). In dem Film werden die Sitten und Gebräuche der in Oberösterreich ansässigen „Ureinwohner“ von afrikanischen Forschungsreisenden im Stil europäischer Forschungsreisender beschrieben. Sie stoßen dabei auf völlig neue Kulturphänomene. Wippersberg dreht dabei im Sinne von „Weißsein“ das von europäischen Forschern angewandte Forschungsprinzip um, zuerst ethnologische Studien zu betreiben und das dann in Form eines Dokumentarfilmes der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Filmvorführung beginnt um 19:00 Uhr im Z linkes Zentrum in Selbstverwaltung, Innstr 45a, 83022 Rosenheim. Der Eintritt ist frei.
Und schon wieder Nazialarm! Die neonazistische Kleinstpartei „Die Rechte“ hat offensichtlich für heute (Sa 05.12.) ab 14:00 Uhr am Salzstadel eine Kundgebung angemeldet. Auch wenn wir nicht sicher sagen können, ob die Nazis dieses mal auftauchen, es scheint als sei die „Nichtgenehmigung“ der Stadt Rosenheim gerichtlich gekippt worden und die Polizei bereitet sich wohl auf einen Demonstrationseinsatz vor. Indizien hierfür sind, dass gegen 10 Uhr war viel Polizei (u.a. Bereitschaftspolizei) am Salzstadel war, und ein Polizeilautsprecherfahrzeug sowie ein Polizei LKW mit aufgeladenen Gittern an der Lorettowiese bereitsteht.
Also kommt ab 13:30 Uhr zum (viedeoüberwachten) Salzstadel und zeigt antifaschistische Präsenz, wenn die Nazis wirklich wieder kommen – zeigen wir ihnen, dass wir Diskriminierung, Rassismus und Nationalismus nicht tolerieren.
Bündnis gegen Naziaufmärsche